Eine außergewöhnliche Abiturfeier

Abitur in Zeiten von Corona – wir feiern!

14 Oberstufenschüler:innen der OSK sind in diesem Jahr zu den Abiturprüfungen angetreten und alle 14 konnten am Samstag, den 20. Juni 2020, ihre Abiturzeugnisse entgegen nehmen. Die Tatsache, dass alle ihr Ziel erreicht haben wäre schon Grund genug zum Feiern gewesen. Aber dieses Jahr war alles anders. Das Abitur 2020 wird in die Geschichte eingehen als Pandemie-, als Krisen- oder eben als Corona-Abitur. Denn nicht nur die Prüfungen wurden unter außergewöhnlichen Bedingungen absolviert auch das Feiern wird von Kontaktbeschränkungen und Hygienevorschriften überschattet.

Einen würdigen Abschluss ihrer Schulzeit haben sich die Abiturient:innen jedoch mehr als verdient. Es sollte daher mehr werden als eine bloße Zeugnisübergabe und so bildete der Innenhof der Schule die Kulisse für eine außergewöhnliche Abiturfeier. Natürlich mit Abstandsregeln und Hygienekonzept aber auch mit rotem Teppich für den großen Auftritt.

Mit Ideenreichtum zur außergewöhnlichen Abschlussfeier

Statt Buffet wurde ein Foodtruck bestellt, statt voller Sitzreihen gab es einen abgetrennten VIP-Bereich für jede Familie. Nach einer kurzen Einweisung in die Hygieneregeln und der offiziellen Begrüßung durch den Geschäftsführer Dr. Andreas Reimann verfolgten die Gäste die motivierende Rede der Schulleiterin Vivian Breucker. Sie begrüßte die Gäste zu diesem „besonderen Ereignis, an einer ganz besonderen Schule, unter ganz besonderen Umständen, mit ganz besonderen Ergebnissen“. Denn obwohl Zahlen eigentlich nicht das Wichtigste an solch einem Tag sind, wollen wir doch an dieser Stelle gerne festhalten, dass in diesem Jahr 50 % der OSK-Abiturzeugnisse eine Eins vor dem Komma haben.

Und so war diese Rede voller Respekt für die Schüler:innen – nicht nur für ihre schulischen Leistungen, sondern auch und vor allem für ihre menschliche Leistung. Denn dieser Abiturjahrgang hat sich noch mehr als sonst gegenseitig geholfen, unterstützt und Mut zugesprochen.

Positive Aspekte einer Krise betonen

Frau Breuckers Worte rund um das Virus und die Pandemie klingen demnach gar nicht so negativ wie man es sonst oft hört. Sie zeigt die positiven Seiten und Chancen auf, die diese Krise allen eröffnet: Die Möglichkeit der Veränderung – auch die Welt zu verändern und sie mitzugestalten. Ihre Worte sind in die Zukunft gerichtet und machen den Absolvent:innen Mut. Der Titel ihrer Rede ist somit Programm. Zitat:

„Das geht nicht, gibt es nicht mehr. Nicht für Sie. Ihnen kann niemand mehr sagen: man könne eine fast totgeglaubte Prüfung nicht trotzdem gewinnen. Ihnen kann niemand mehr sagen, man könne nicht manchmal genauso gut – oder manchmal sogar besser – von zu Hause arbeiten. [...] Ihnen kann niemand mehr sagen: man könne nicht einen Großteil der Flüge durch Videokonferenzen ersetzen. Ihnen kann niemand mehr sagen: man könne die Wirtschaft nicht einfach anhalten, um für das Wohl aller zu sorgen.“

Emotionen und Anekdoten

Natürlich dürfen an so einem Tag auch nicht die persönlichen und emotionalen Worte fehlen. Dies übernahm die Tutorin und Lerngruppenleiterin Svenja Knittel, die sichtlich gerührt war von diesem Abschied. Sie blickte noch einmal zurück auf die Zeit, als sie vor drei Jahren frisch aus dem Referendariat an die OSK kam und diese Lerngruppe ins Abitur führen sollte. Aber auch die Perspektive der Schüler:innen kam nicht zu kurz und so erfuhren die Gäste kleine Anekdoten über Lehrer: innen oder über den Zusammenhalt in der Gruppe. Es war ihr Tag, ihr Fest, ihr vorerst letztes großes Wiedersehen in dieser Zusammenstellung.

Ein großes Dankeschön

Dass das gebührend gefeiert werden konnte, obwohl bis vor kurzem kaum einer an eine Abiturfeier geglaubt hatte, verdanken wir dem großartigen Organisations- und Improvisationstalent von Birte Heilig und Svenja Knittel. Ihre Kreativität und viele helfende Hände haben es möglich gemacht. In diesem Abschlussfest zeigt sich also einmal mehr das Wesen der OSK: die Vielfalt an Charakteren, die unterschiedlichen Persönlichkeiten, mit ihrer enormen Bandbreite an Ideen, Vorstellungen, Kreativität und Ansichten.

Autorin: Rosa Martinez, Lernbegleiterin Oberstufe